Ich fahre sehr gerne mit dem Rennrad, allerdings versuche ich dabei immer möglichst Strecken zu wählen bei denen ich dem Autoverkehr ein wenig entkommen kann oder auf denen generell wenig los ist.
Wer bisher die Runde um den Wilden Kaiser radeln wollte musste entweder auf’s Brixental ausweichen (schöner Radweg mit wenig Verkehr) oder in den sauren Apfel beißen und sich mit unzähligen Autos über den Eiberg quälen.
Seit einer Woche ist das anders, Tirol hat es endlich geschafft das Teilstück Eiberg mit einem Radweg zu erschließen. Diesen Radweg bin ich heute zum ersten Mal abgefahren, für die gesamte Kaiserrunde war zu wenig Zeit – dafür habe ich den Eiberg Radweg in beide Richtungen genossen.

Start an der Abzweigung nach Schwoich 
Schöner Platz zum Pause machen… 
Anfangs sehr idyllisch durch den Wald 
Dann kurz durch das Gewerbegebiet 
Neubau unter der Bundesstraße 
Parallel zur Eiberg Straße 
In Serpentinen hinauf zum Eiberg 
kurzer Rückblick 
Beginn des steilsten Stücks 
geschafft – quasi Halbzeit 
nicht von der Länge aber den Höhenmetern
Die Eckdaten zum Radweg:
- Gesamtlänge: 10,6 km von der Anbindung an den Radweg 3 „Innradweg“ in Kufstein bis zum R14 „Wilder Kaiser“ in Söll. Davon Neubau 4,8 km, Sanierungen auf bereits bestehenden Trassen 1,4 km und Nutzung von Bestandsstrecken 4,4 km
- Max. Steigung 12% auf einem bereits bestehenden Streckenteil (Mein Garmin zeigt bis 14% an).
- Durchgehend asphaltiert, Regelbreite 2,50 m + jeweils 25 cm Bankett
- Absturzsicherungen durch Geländer mit einer Höhe von 1,20m
- Gesamtkosten: 2,9 Mio. Euro
- Brücke am Römerweg über eine Felsrinne: Holzkonstruktion auf Stahlträger mit Asphaltfahrbahn, Spannweite 13,30m
- Brücke über die Weißache beim Zementwerk an der Gemeindegrenze zwischen Söll und Schwoich: Holzkonstruktion auf Stahlträger mit Asphaltfahrbahn, Spannweite 13,50 m
Die Fahrt war im Vergleich zur gewöhnlichen Straße auf dem sich der Autoverkehr tummelte ein Genuss! Auch am Radweg war viel los, von den ca. 50 Radfahrern die mir begegnet sind waren sicher 40 mit dem E-Bike unterwegs. Bei den engen Kehren kommt da der/die eine oder andere nicht so geübte ältere Fahrer(in) schon mal an die Grenzen der eigenen Fahrkunst – etwas Vorsicht ist hier also sicher nicht fehl am Platz.
Wer gerne Vollgas den Berg runter donnert und es liebt Autos zu überholen, für den dürfte der Radweg keine Alternative sein. Für alle die ein paar Höhenmeter extra nicht scheuen und sich die Straße lieber mit anderen Radfahrer teilen, ist der Eiberg Radweg wirklich perfekt geeignet! Gute Bremsen vorausgesetzt und etwas Kondition oder elektrische Unterstützung vorausgesetzt.
Die Steigung liegt meist moderat zwischen 5 und 8%, erreicht aber an ein paar Stellen auch Werte deutlich über 10%. Die längste mit laut Garmin 13% bis 14% und ca. 500 Meter Länge kommt von Kufstein aus kommend direkt vor dem höchsten Punkt der Strecke.

Ab hier ein wenig bergab 
Schöner Aussichtspunkt oberhalb der Bundesstraße 
Wellig in Richtung Söll 
kleines Panorama 
Die letzten Höhenmeter vor der letzten Abfahrt 
quasi zum Talboden 
Gemütlich beinahe ohne Steigung in Richtung Söll 
direkt am Bach entlang 
Für mich heutiger Endpunkt 
Auf dem Weg gibt es jede Menge schöner Bänke die zum Ausruhen einladen!
Ich möchte hiermit dem Land Tirol gratulieren und freue mich über ein weiteres Stück autofreie Radstrecke, weiter so! 🙂
